Künstliche Fingernägel, ob mit Gel oder Acryl erstellt, sind ansich für ein längerfristiges Tragen gedacht. Möchte oder kann man sie aus bestimmten Gründen nicht mehr tragen, lassen sie sich aber auch jederzeit wieder entfernen. Hierbei gibt es jedoch einige wichtige Punkte zu beachten, damit man die darunterliegenden Naturnägel nicht beschädigt.

Gutes Anleitungsvideo zur Verdeutlichung:

Hat man sich die Modellage in einem professionellen Studio anfertigen lassen, sollte sie auch dort entfernt werden. Versucht man es selber, ohne Fachwissen, übt man schnell zu viel Druck aus und dünnt die Nägel aus, was recht unangenehm ist. Auch bei Nagelkrankheiten sollten Sie die Modellage unbedingt wieder entfernen. Unter einen Kunstnagel können Sie Keime bilden, die Ihren Fingernagel schädigen können. Gerade der häufig verbreitete Nagelpilz ist hier ein Thema. Bitte lesen Sie sich diesen Artikel im Anschluss gut durch. https://www.nagelkrankheiten.com/nagelpilz-kuenstliche-fingernaegel.php

Wie entfernt man künstliche Nägel?

Vor Arbeitsbeginn sollte man sich schon mehrere Feilen und Buffer in verschiedenen Stärken bereit legen. Zunächst werden wie üblich die Hände desinfiziert, die Nagelhaut wird zurück geschoben und die Nägel werden gekürzt. Danach wird ein Großteil des Materials mit gröberen Feilen oder einer elektrischen Feile entfernt. Die weiteren Schritte sind nun abhängig vom verwendeten Material: Gel lässt sich nur durch Feilen entfernen, wohingegen sich eine relativ dünne Acrylschicht mit Aceton ablösen lässt.

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Hierzu tränkt man Zelletten oder Wattepads mit Aceton, legt sie jeweils auf den Nagel und umwickelt die Fingerspitze mit Alufolie. Da Aceton die Haut austrocknen kann, sollte das Pad nur den Nagel bedecken. Man kann die umliegende Haut vorab aber auch mit einer fetthaltigen Crème bestreichen. Die Einwirkzeit beträgt circa 15 bis 20 Minuten. Wärme unterstützt das Ablösen, wie zum Beispiel durch Auflegen eines warmen Körnersäckchens. Nach dem Einwirken beginnt man mit dem ersten Nagel, entfernt Alufolie und Pad und kann dann mit einem Rosenholzstäbchen das Material lösen. So geht man Finger für Finger vor.

Um Gelreste herunter zu feilen, benutzt man nun immer feinere Feilen – je näher man dem Naturnagel kommt. Danach immer feinere Buffer benutzen, was auch die Feilspuren beseitigt. Es kann auch eine hauchdünne Schicht auf den Nägeln verbleiben, welche sie weiterhin etwas schützt und mit der Zeit herauswächst oder abfällt.

Zum Schluss die Nägel für eine glatte Oberfläche und einen schönen Glanz mit einer Polierfeile polieren und für die Pflege etwas hochwertiges Nagelöl einmassieren. Die einzelnen Arbeitsschritte zum entfernen der Modellage finden Sie auch nochmals hier: https://www.gelnaegel.net/entfernen-anleitung.php – Dort befindet sich auch eine Anleitung zum “herunterfeilen” der Nägel.

Kunstnägel entfernt – und nun?

Die Naturnägel bestehen aus Keratin, welches an der Luft härtet. Unter einer Modellage erhält der Nagel jedoch keinen Sauerstoff, so dass er nach dem Entfernen zunächst etwas weicher ist. Also angehende Nageldesignerin oder Hobby-Nageldesignerin sollten Sie sich mit der Nagelanatomie gut auskennen. Zusammengefasst ist dies eine Pflichtlektüre: http://de.wikipedia.org/wiki/Nagel_(Anatomie)

Je nach Beschaffenheit der Nägel legt sich dies aber innerhalb von ein bis vier Tagen. Deshalb sollte auch vorerst auf Nagellacke verzichtet werden. Eine gute Pflege unterstützt die Regeneration. Hierzu eignet sich ein möglichst natürliches Öl (wie etwa Olivenöl), das einmal täglich auf die Nägel und in die Nagelhaut einmassiert wird. Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Pflegestifte, die kurmäßig über mehrere Wochen angewandt werden.

Um sich erst wieder an die dünneren, nicht so belastbaren Nägel zu gewöhnen, sollten sie anfangs zudem recht kurz gehalten werden. Zum Kürzen eignen sich besonders Glasfeilen oder feine Sandblattfeilen, da sie nicht zu grob sind und den Naturnagel nicht ausfransen, wie etwa Metallfeilen.